Menschliche Aktivitäten, vor allem Treibhausgasemissionen (THG), haben eindeutig zur globalen Erwärmung geführt. Die Reduzierung dieser Emissionen hat daher oberste Priorität, um die globale Erwärmung zu verlangsamen. Als Energiekonzern sehen wir es deshalb als eine unserer dringlichsten Aufgaben, aktiv und im Einklang mit den Rahmenbedingungen der Europäischen Union zur Reduktion von Treibhausgasemissionen beizutragen. Wir sind fest entschlossen, unser Portfolio schnellstmöglich zu dekarbonisieren und die Energiewende in Europa mit voller Kraft voranzutreiben bei gleichzeitiger Versorgungssicherheit.
Unser Ansatz ist zweigeteilt: Wir sind weiterhin auf Rohstoffe wie Erdgas angewiesen und treiben zeitgleich Erneuerbare Energien voran. Unser Ziel lautet, bis 2040 auf Konzernebene CO2-neutral zu sein.* Deshalb investieren wir bis in die frühen 2030er Jahre rund acht Milliarden Euro in die Transformation unseres Unternehmens.
*inkl. Kompensation, soweit wirtschaftlich tragbar. Scope 1 und 2 Emissionen steuern bis 2040 im Rahmen des EU-Emissionshandelssystems (EU-EHS) auf Neutralität zu. Scope 3 Emissionen sinken entsprechend der Marktentwicklung, dem Kundenverhalten und den politischen Zielen).
Unsere Ziele
Wir sind gut aufgestellt, um unsere Klimaziele zu erreichen und einen wesentlichen Beitrag zur europäischen Energiewende hin zu einer zunehmend dekarbonisierten Wirtschaft zu leisten. Unser vielfältiges Energieportfolio in Kombination mit einem tiefen Verständnis für die Bedürfnisse unserer Kunden machen uns dabei zu einem wichtigen Partner. Unsere Klimaziele erfordern von uns, dass wir unsere kohle- und gasbedingten Treibhausgasemissionen deutlich reduzieren. Hierfür sind erhebliche Anstrengungen erforderlich.
- Ausstieg aus der kommerziellen Kohleverstromung bis 2029
- Senkung unserer THG-Emissionen für Scope 1 & 2 um mindestens 55% bis 2030 (Basisjahr 2019)
- Reduzierung unserer THG-Emissionen für Scope 3 um 25 % bis 2030 und um 35 % bis 2035 im Vergleich zum Basisjahr 2021
- Umstellung unseres Erzeugungsportfolios bis 2030 auf rund 80 Prozent Stromerzeugungskapazität im Green Generation Segment, einschließlich Kapazitäten im Segment „Flexible Generation“ mit Netto-Null-Potenzial. Das Segment Green Generation umfasst sämtliche Erzeugungskapazitäten aus Wasserkraft und Kernenergie sowie erneuerbaren Energien.
- Konzernweite CO2-Neutralität bis 2040**
*Net-zero potential oder Netto-Null-Potenzial: Umfasst gasbefeuerte Kraftwerke, die H2-fähig, CCS/CCU-fähig (z. B. aufgrund geeigneter Standortbedingungen) sind oder mit kohlenstoffarmen oder erneuerbaren Brennstoffen betrieben werden können.
**einschließlich Kompensation, soweit wirtschaftlich tragbar. Scope 1 und 2 Emissionen steuern bis 2040 im Rahmen des EU-Emissionshandelssystems (EU-EHS) auf Neutralität zu. Scope 3 Emissionen sinken entsprechend der Marktentwicklung, dem Kundenverhalten und den politischen Zielen.
- Dekarbonisierung unserer Gaskraftwerke
- Ausbau eigener Onshore-Wind- und Photovoltaik-Erzeugung
- Ausbau von Batteriespeichersystemen an gemeinsamen Standorten mit Erneuerbaren Energien
- Beteiligung am Aufbau einer wasserstoffbezogenen Infrastruktur
- Optimierung des Potenzials unserer Wasserkraft- und Kernenergieanlagen

Um unsere Ziele zu erreichen, investierten wir im Geschäftsjahr 2024 rund 200 Millionen Euro, unter anderem für Wasserstoffprojekte, Batterieprojekte und Anfangsinvestitionen in die Revitalisierung des Pumpspeicherkraftwerks Happurg. Bis in die frühen 2030er Jahre, werden wir insgesamt rund acht Milliarden Euro in die Transformation unseres Unternehmens investieren.
Unsere Investitionen in die Energiewende
Scope 1, 2 oder 3: Wie werden Emissionen aufgeteilt?
Direkte Emissionen:
Firmenfahrzeuge, Eigene Energieerzeugung, Produktion
Indirekte Emissionen aus eingekaufter Energie:
gekaufte Energie [Strom, Wärme, Dampf, Kühlung]
Weitere indirekte EMissionen:
Transport und Lieferung, gekaufte Waren und Dienstleistungen, Geschäftsreisen, Abfallentsorgung
Das Geschäftsfeld „Green Generation“ umfasst sowohl erneuerbare Energien als auch Kernkraftwerke, die von der Uniper-Gruppe in Europa betrieben werden. Im Einzelnen handelt es sich dabei um die Wasserkraftwerke (Laufwasser-, Speicher- und Pumpspeicherkraftwerke) von Uniper in Deutschland und Schweden, die Kernkraftwerke in Schweden sowie unsere Wind- und Solarenergieprojekte. Um eine klimaneutrale Stromerzeugung zu erreichen, werden erneuerbare Energien in Zukunft eine entscheidende und immer wichtigere Rolle spielen. Aus diesem Grund konzentrieren wir uns im Segment Green Generation auf die Entwicklung, den Bau und den Betrieb von Wind- und Solarkraftwerken in verschiedenen europäischen Ländern. Darüber hinaus investieren wir in die Modernisierung und Erweiterung ausgewählter Wasserkraftanlagen.
Der verstärkte Einsatz erneuerbarer Energien sowie die Stilllegung bedeutender Teile der heutigen fossilen Erzeugungskapazitäten in den Kernmärkten von Uniper erhöhen den Bedarf an flexibler Erzeugung. Das Geschäftsfeld „Flexible Erzeugung“ umfasst Strom- und Wärmekraftwerke, die Uniper in Europa betreibt, um die Anforderungen der Netzbetreiber an Netzstabilität und Versorgungssicherheit zu erfüllen, insbesondere wenn erneuerbare Energieerzeugungsanlagen nicht ausreichend verfügbar sind, beispielsweise in Zeiten der „Dunkelflaute“, wenn gleichzeitig Dunkelheit und Windstille herrschen.
Zu diesem Zweck leisten Gaskraftwerke und, falls erforderlich, Kohle- und Ölkraftwerke einen wichtigen Beitrag zur Versorgungssicherheit in den Kernmärkten von Uniper. Um den Übergang zur Dekarbonisierung zu unterstützen und gleichzeitig diese wichtige Rolle weiterhin zu erfüllen, planen wir, unser kommerzielles Kohlekraftwerksportfolio bis 2029 vollständig auslaufen zu lassen, Teile unseres Gaskraftwerksportfolios umzustellen und neue regelbare Kapazitäten mit Netto-Null-Potenzial aufzubauen. Bestehende Gaskraftwerke sollen langfristig im Portfolio verbleiben, ebenso wie Neubauten, die zunehmend Wasserstoff oder andere kohlenstoffarme Brennstoffe sowie Technologien zur Kohlenstoffabscheidung und -speicherung (CCS) und zur Kohlenstoffabscheidung und -nutzung (CCU) einsetzen können.
Da eine vollständige Dekarbonisierung Zeit brauchen wird, gehen wir davon aus, dass Erdgas auch in den kommenden Jahren weltweit eine wichtige Energiequelle bleiben wird. Der Geschäftsbereich „Greener Commodities“ bündelt die Aktivitäten im Bereich Energiehandel und -optimierung und fungiert als kommerzielle Schnittstelle zwischen der Uniper-Gruppe, den globalen Handelsmärkten und Großkunden.
Das Gasportfolio von Uniper umfasst langfristige Verträge mit Gaslieferanten, kurzfristige Einkäufe, die Verteilung von Erdgas an Wiederverkäufer, große Industriekunden und Kraftwerke sowie den Verkauf auf internationalen Märkten. Darüber hinaus umfasst dieses Segment Gasspeicherbetriebe und andere Infrastrukturinvestitionen wie das LNG-Geschäft. Es ist geplant, dass das Segment „Greener Commodities“ zunehmend erneuerbare und kohlenstoffarme Gase und Kraftstoffe wie Biomethan, Wasserstoff und Wasserstoffderivate wie Ammoniak oder Methanol importiert, handelt und in einigen Fällen auch verarbeitet oder speichert. Während Wasserstoff für uns ein wichtiger Schwerpunktbereich ist, bauen wir auch unser Portfolio an erneuerbaren Stromabnahmeverträgen (PPA) und Herkunftsnachweisen (GoO) aus.
Unsere Investitionen in die Energiewende:
Pumpspeicherkraftwerk Happurg
Wir haben im Juni 2024 öffentlich bekannt gegeben, dass wir unser Pumpspeicherkraftwerk in Happurg (Deutschland) bis 2028 wieder in Betrieb nehmen und damit rund 250 Millionen Euro in eine zuverlässige Energieinfrastruktur in Süddeutschland investieren.
140 Mio. Euro für Photovoltaik
Ende 2024 haben wir eine Reihe neuer Projekte im Bereich Erneuerbare Energien auf den Weg gebracht. In den kommenden Jahren sollen rund 140 Millionen Euro in fünf Photovoltaik-Projekte in Deutschland, Großbritannien und Ungarn mit einer Gesamtleistung von über 230 Megawatt investiert werden. Bis 2030 will Uniper das Projektportfolio weiter ausbauen und plant, rund 8 Gigawatt bis zur RTB-Phase („Ready-to-Build“) zu entwickeln.
Unsere Fortschritte
Unsere Ziele sind für uns die Wegweiser auf der Straße Richtung CO2-Neutralität. Was wir auf unserer Transformationsreise erleben, darüber wollen wir berichten. Denn Nachhaltigkeit braucht Vertrauen und Vertrauen basiert auf Transparenz. Aus diesem Grund teilen wir offen und nachvollziehbar unsere Herausforderungen und Maßnahmen und auch, was wir bisher erreicht haben.
Unsere direkten THG-Emissionen summierten sich im Geschäftsjahr 2024 auf 14,2 Mio. t (Vorjahreszeitraum: 19,4 Mio. t). Der Rückgang um rund 27% war insbesondere auf die Einstellung des kommerziellen Betriebs der deutschen Kohlekraftwerke Staudinger 5 und Scholven B sowie auf die Stilllegungen der Kohlekraftwerke Heyden 4 in Deutschland und Ratcliffe in Großbritannien zurückzuführen.
Bereits heute liegt unser Anteil der Stromerzeugung im Green Generation Segment bei rund 50%.
Durch den geplanten kommerziellen Kohleausstieg im Jahr 2029 sollen jährlich über 9 Mio. t. CO2e gegenüber dem Jahr 2019 eingespart werden.
Im Bereich erneuerbare Gase haben wir Bio-LNG in das Portfolio aufgenommen. Uniper ist somit das erste Unternehmen, das die Bio-LNG-Produktionskapazität nutzt, um Biomethan am Gate-Terminal in Rotterdam in Bio-LNG umzuwandeln.
Das seit 2023 im Bau befindliche Projekt „Energiepark Bad Lauchstädt“ in Deutschland ist ein Beispiel für die Umsetzung unserer Strategie im Segment „Greener Commodities“ durch die Kombination von erneuerbarer Wasserstoffproduktion mit Speicherung, Transport und Verteilung.
Mit der Deutschen Bahn haben wir einen fünfjährigen Vertrag abgeschlossen zur Versorgung mit Strom aus Wasserkraft.
Unsere Maßnahmen auf dem Weg zur CO2-Neutralität
Wir haben eine umfassende Strategie für den Klimaschutz und unseren Beitrag zur Eindämmung des Klimawandels entwickelt. Diese Strategie beinhaltet die Festlegung klarer, messbarer Ziele zur Reduzierung der CO₂-Emissionen und umfasst die Umsetzung unserer Kompensationsmaßnahmen in allen Geschäftsbereichen.
Etwa zwei Drittel unserer gesamten Strom- und Wärmeproduktion stammen bereits aus Wasser-, Kern- und Gaskraftwerken. Zeitgleich sind wir dabei, Kohlekraftwerke in Europa zu schließen sowie vorhandene erdgasbefeuerte Anlagen für die Verwendung erneuerbarer Brennstoffe (z.B. Biokraftstoffe) umzuwandeln. Wir treiben den Bau von Wind- und Solarparks durch erhebliche Investitionen mit voller Kraft voran. Dadurch erwarten wir, dass unsere CO₂-Intensität stetig abnimmt. Wir integrieren Klimaschutz und Energieeffizienzmaßnahmen konsequent in unsere Geschäftsabläufe und Wertschöpfungsketten und fördern den Einsatz innovativer, neuer Technologien zur Dekarbonisierung. Dabei entwickeln wir Lösungen, die Ressourcen schonen und Energie intelligenter nutzen. Kurzum, wir ergreifen Maßnahmen in allen unseren Geschäftsbereichen, um unsere THG-Reduktionsziele zu erreichen. Verbleibende CO2-Emissionen bis zur CO2-Neutralität werden wir durch hochwertige Kompensationen ausgleichen, soweit wirtschaftlich tragbar.

Unsere Maßnahmen - Stromerzeugung
Ausstieg aus der Kohleverstromung
Eine der wichtigsten Maßnahmen zur Dekarbonisierung im Rahmen unserer Unternehmensstrategie ist der vorzeitige Ausstieg aus der kommerziellen Kohleverstromung bis 2029. Die Schließung des letzten Kohlekraftwerks in Großbritannien in Ratcliffe-on-Soar und des Kraftwerks Heyden 4 in Deutschland im September 2024, die Stilllegung unseres Kohlekraftwerks in Maasvlakte 3 in den Niederlanden bis Ende 2029, sowie der Verkauf des Steinkohlekraftwerks Datteln 4 bilden dabei erst den Anfang.
Mehrere unserer Kohlekraftwerke (Scholven B und C, Staudinger 5) wurden jedoch kürzlich als systemrelevant eingestuft, sodass ihre Stilllegungstermine verschoben wurden, um die sichere Funktion des deutschen Stromversorgungssystems zu gewährleisten.
Unsere Standorte sind günstig gelegen und verfügen über eine nützliche Infrastruktur wie zum Beispiel Anschlüsse an das Hochspannungs- und das Fernwärmenetz sowie Eisenbahnanbindungen. Wir haben deshalb Masterpläne entwickelt, um sicherzustellen, dass sie in einer zunehmend dekarbonisierten Welt eine tragfähige Zukunft haben – und wir so viele Arbeitsplätze wie möglich sichern. Zum Beispiel werden wir einige Standorte zur Wasserstoffproduktion nutzen, andere auf Gas umrüsten. Im Uniper-Kohlekraftwerk Scholven in Nordrhein-Westfalen ist die Umrüstung auf Gas bereits in vollem Gange.
Wasserkraft
Bereits heute sind wir einer der größten Betreiber von Wasserkraftwerken in ganz Europa und leisten einen entscheidenden Beitrag zur Energieversorgung. Unsere Wasserkraftwerke erzeugen zuverlässige Energie - rund um die Uhr. In Deutschland und Schweden verfolgen wir Projekte zum Ausbau der Stromerzeugung durch Wasserkraft. Diese Projekte bauen auf der bestehenden Infrastruktur auf, z. B. bei der Revitalisierung des Pumpspeicherkraftwerks Happurg in Deutschland oder der Kapazitätssteigerung in einem Kraftwerk am Fluss Ume in Schweden.


Erneuerbare Energien
Um eine klimaneutrale und verlässliche Energieversorgung zu gewährleisten, investieren wir gezielt in den Ausbau erneuerbarer Energien und innovativer Technologien inklusive moderner Speicherlösungen. Unser erklärtes Ziel: Die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen so schnell wie möglich beenden, im Einklang mit den energiepolitischen Vorgaben und unter Wahrung der Versorgungssicherheit. Bis 2030 wollen wir Projekte mit einem Gesamtvolumen von 8 GW für die Erzeugung erneuerbarer Energien bis zur Baureife entwickeln (Ready-to-Build).
Kernkraft
Auch wenn die letzten drei verbliebenen Kernkraftwerke in Deutschland im Jahr 2023 heruntergefahren wurden, so erhält die Kernenergie, als kohlenstoffarme Energiequelle in Nordeuropa weiterhin breite Unterstützung. Schweden bezieht aktuell etwa 30 Prozent seines Stroms aus Kernenergie und wir sind dort an allen drei aktiven Kernkraftwerken OKG, Ringhals und Forsmark Miteigentümer. Über die gesamte Lebensdauer der Anlagen fühlen wir uns in einem hohen Maß verantwortlich, die Sicherheit und Verantwortung für die Anlagen stets zu gewährleisten. Dies gilt vom Beginn des sicheren Betriebs, bis zum verantwortungsvollen Rückbau.

Unsere Maßnahmen – Gas
Erdgas – ein wichtiger Pfeiler der Energieversorgung
Wir gehören zu den führenden Gashändlern Europas und beziehen Gas von verschiedenen Erzeugern sowohl über Pipelines wie auch als Flüssiggas (LNG). Es ist unsere Pflicht einen zuverlässigen Beitrag zur sicheren Energieversorgung großer Teile der deutschen Industrie sowie Städten und Gemeinden in ganz Deutschland und Europa zu leisten. Gleichzeitig setzen wir mehr und mehr auf erneuerbare und kohlenstoffarme Gase wie Wasserstoff. Dies wollen wir hauptsächlich durch die folgenden Maßnahmen erreichen:
• Erweiterung unseres Midstream- und Downstream-Rohstoffportfolios um Biomethan, erneuerbare und kohlenstoffarme Wasserstoff und Wasserstoffderivate wie Methanol und Ammoniak sowie nachhaltige Flugkraftstoffe, um bis 2030 einen marktgerechten Anteil von 5–10 % an erneuerbaren und kohlenstoffarmen Gasen zu erreichen.
• Bereitstellung von mehr als 200 TWh Gasverkäufen an unsere industriellen und kommunalen Kunden bis 2030.
• Wir werden unsere ersten Elektrolyseprojekte bis 2030 in Betrieb nehmen.
• Weitere Unterstützung des Aufbaus der europäischen Wasserstoffinfrastruktur durch unsere Energieumwandlungszentren, wie z. B. Wilhelmshaven.
• Umwandlung von Teilen unserer Erdgasspeicher in Wasserstoffspeicher.
Wasserstoff und Biomethan
Wir ergänzen unser Gasportfolio schrittweise um erneuerbare und CO2-arme Gase wie Wasserstoff und Biomethan mit dem Ziel der langfristigen Umstellung auf diese Rohstoffe. Da der Übergang zur Wasserstoffwirtschaft erhebliche Anstrengungen von allen relevanten Wirtschaftsakteuren erfordert, wird dieser Übergang jedoch Zeit in Anspruch nehmen. Dennoch investieren wir in Projekte, die den zunehmenden Einsatz erneuerbarer bzw. CO2-armer Brennstoffe unterstützen.
Denn Wasserstoff ist für uns neben erneuerbaren Energien und Wasserkraft der Schlüssel zu einer klimafreundlichen Energiezukunft. Er ist von entscheidender Bedeutung für die Dekarbonisierung wichtiger Branchen wie der Stahl- und der chemischen Industrie. Wir möchten deshalb zum Aufbau der europäischen Wasserstoffwirtschaft beitragen. In diesem Zuge beabsichtigen wir, unser stillgelegtes Kohlekraftwerk in Wilhelmshaven zu einem bedeutenden Wasserstoff-Hub umzubauen. Wir gehen davon aus, dass dieser Hub bis 2030 etwa 15 % des deutschen Wasserstoffbedarfs decken könnte. Außerdem sind wir dabei, auch in den Niederlanden und in England ähnliche Hubs zu entwickeln. Darüber hinaus fördern wir die Entwicklung neuer Wasserstofflösungen durch die Zusammenarbeit mit verschiedenen Partnern wie der deutschen Initiative H2Global.
Wir investieren außerdem in Projekte, wie den im Jahr 2024 in Krummhörn eröffneten Pilotspeicher, der die Nutzung einer Salzkaverne zur Speicherung von erneuerbarem Wasserstoff unter realen Betriebsbedingungen testen soll. Im Energiepark Bad Lauchstädt realisieren wir bereits heute die Produktion, den Transport und die Speicherung von Wasserstoff.
Ammoniak
Erneuerbares und kohlenstoffarmes Ammoniak spielen auf dem Weg zur Dekarbonisierung als Energieträger und Rohstoff eine zunehmend bedeutende Rolle. Wir sehen für uns einen besonderen Schwerpunkt auf dem Vertrieb von sog. „grünem“ und „blauem“ Ammoniak. Deshalb bereiten wir uns schon heute auf den Handel vor, auch wenn diese Varianten noch nicht in großem Umfang hergestellt werden.
Methanemissionen
Bis Wasserstoff und Biomethan Erdgas als Energiequelle vollständig ablösen, wird es noch eine Weile dauern. Erdgas besteht jedoch zu 90% aus Methan. Da Methan, neben Kohlendioxid, ein sehr potentes Treibhausgas (THG) ist, leistet es einen wesentlichen Beitrag zur globalen Erwärmung. Verantwortlich für die weltweiten Emissionen ist zu 60% der Mensch und zu 40% die Natur selbst. Als Quelle der von Menschen gemachten Methanemissionen spielt die Öl- und Gasindustrie eine bedeutende Rolle. Insbesondere durch Produktionslecks, Ablassen und Abfackeln sowie undichte Stellen in der Infrastruktur für Erdgas werden Methanemissionen erzeugt. Da wir einer der führenden Gashändler Europas sind, sehen wir es als unsere Pflicht, hier aktiv zu werden und unsere Methanemissionen unter Verwendung vorhandener Technologien und effizienter Strategien zu reduzieren.
CO2-Abscheidung / CCUS
Darüber hinaus entwickeln wir aktuell Möglichkeiten zur Abscheidung von CO2 aus Abgasen mithilfe von CCUS (englisch: Carbon Capture, Utilization and Storage). CCUS bezeichnet Technologien zur Abscheidung, Nutzung und Speicherung von CO2 um Emissionen aus industriellen Prozessen und der Energieerzeugung zu reduzieren. Das abgeschiedene CO2 kann entweder unterirdisch gespeichert oder für industrielle Zwecke weiterverwendet werden.