Heyden

Heyden ist ein Steinkohlekraftwerk in Petershagen, Nordrhein-Westfalen, Deutschland.

Heyden

Uniper wird das Steinkohlekraftwerk Heyden 4 in Petershagen bei Minden zum 30.09.2024 endgültig stilllegen. Die Entscheidung zur Stilllegung hat Uniper bereits Ende 2020 getroffen. Nachdem der zuständige Netzbetreiber TenneT bis Ende August 2023 keine Verlängerung der bestehenden Feststellung einer Systemrelevanz über den September 2024 hinaus bei der Bundesnetzagentur angemeldet hat, ist die Stilllegung nun endgültig.

Seit seiner Inbetriebnahme im Jahr 1987 ist der Block 4 des Kraftwerks Heyden bis heute eine der leistungsstärksten Kraftwerksanlagen Deutschlands. Mit einer Leistung von 875 MW (netto) versorgt das Kraftwerk die Region Ost-Westfalen zuverlässig mit Strom.

Als Brennstoff dient ausschließlich Steinkohle, die mittlerweile weltweit eingekauft wird. Die bei der Verbrennung entstehenden Abgase werden aufwändig gereinigt über Entstickungs-, Entstaubungs- und Entschwefelungs-Anlagen. Auch die Abwässer werden behandelt, unter anderem in einer der weltweit ersten Ultrafiltrations-Anlagen. Die entstehenden Reststoffe werden weitestgehend weiter genutzt, zum Beispiel die entstehenden Aschen als Beton-Zusatzstoff und Gips als Baumaterial.

 

Uniper-Steinkohlekraftwerk Heyden 4 wird endgültig stillgelegt
Image
Heyden

Fakten

Standort

Inbetriebnahme

Elektrische Nettoleistung

Brennstoff

Petershagen (Nordrhein-Westfalen)

1987

875 MW

Steinkohle

Standortentwicklung Kraftwerk Heyden - Masterplan Studie

Mit Unterstützung der Firma Arcadis hat Uniper eine Masterplanstudie für die mögliche künftige Nutzung erarbeitet. In einem ersten Schritt wurden der Standort sowie das Marktumfeld ergebnisoffen auf verschiedene Entwicklungsmöglichkeiten untersucht. Daraus wurden im zweiten Schritt zwei mögliche Entwicklungsszenarien abgeleitet. Diese Szenarien haben wir bei zwei Informationsveranstaltung vorgestellt. 

Wenn Sie Fragen haben, melden Sie sich gerne bei uns.

Aufzeichnung der Online-Veranstaltung (März 2022)

FAQs Kraftwerk Heyden 

Was ist ein Masterplan?

Uniper fasst sämtliche Aktivitäten zur Entwicklung ihrer bestehenden Standorte unter dem Begriff „Masterplan“ zusammen. Dies betrifft insbesondere die Standorte, die von Strukturwandel betroffen sind, wie etwa der Stilllegung fossiler Kraftwerke.

Was sind die Ziele eines Masterplans?

Flächen zur industriellen Nutzung sind ein knapper werdendes Gut. So zielt ein Masterplan zunächst auf eine Weiterentwicklung ab, die der Strategie Unipers entspricht – also der Dekarbonisierung unserer Energieerzeugung. Ist eine solche Umwidmung nicht sinnvoll machbar, dann wird der Standort für eine Nachnutzung durch Dritte vorbereitet und angeboten.

Warum wird für den Standort des Kraftwerks Heyden ein Masterplan erstellt?

Am Standort Heyden in Petershagen-Lahde ist die einzige noch in Betrieb befindliche Produktionsanlage das Steinkohle-Kraftwerk Block 4. Im Dezember 2020 wurde im Rahmen des Kohleausstiegsgesetzes die Stilllegung des Blocks 4 in 2021 beschlossen. Der Netzbetreiber Tennet hat jedoch auf die „Systemrelevanz“ des Blocks 4 hingewiesen, so dass die Bundesnetzagentur den Status als „Reservekraftwerk“ ausgesprochen hat – aktuell bis Ende September 2024. Somit wird in wenigen Jahren die Frage der Nachnutzung des Standortes relevant.

Was ist eine Masterplan-Studie?

Die Masterplan-Studie bildet eine informelle Planungsgrundlage basierend auf umfangreichen Analysen, Gesprächen und Erfahrungswerten. Darin werden Entwicklungsperspektiven und -varianten kooperativ und integrativ hergeleitet und dargestellt. Er dient somit im weiteren Prozess als abgestimmtes Leitbild für die zukünftige Standortentwicklung.

Warum wurde eine Masterplan-Studie erstellt?

Uniper und die Stadt Petershagen beabsichtigten, den Standort und dessen Entwicklungsperspektive durch den Masterplan mit der externen Expertise von Arcadis besser einordnen zu können. Dadurch wird ein fundierter gemeinsamer Entwicklungsprozess ermöglicht.

Auf welcher Grundlage erfolgte die Erstellung der Masterplan-Studie für das Kraftwerk Heyden?

Grundlage sind die in einer ersten Phase durchgeführten Standort- und Marktanalysen. Diese beruhen auf Recherchen, Datenauswertungen, Expertengesprächen, einer Standortbesichtigung und Erfahrungen von weiteren Standortentwicklungen.

Besteht die Möglichkeit, noch weitere Ideen für eine spätere Nutzung des Standorts einzubringen?

Ja. Uniper plant wie bisher, die Anwohner und sonstigen Akteure in den Prozess mit einzubinden. Über die Beteiligungsmöglichkeiten und -formate werden Sie über die Uniper Homepage und sonstigen Kanäle rechtzeitig informiert.

Bisher fanden zwei virtuelle Informationsveranstaltungen statt. Die dort gezeigten Präsentationen und die Aufzeichnungen der Veranstaltungen finden Sie hier auf unserer Internetseite. Sie können uns bei Fragen auch gern per Mail kontaktieren unter masterplan-heyden@uniper.energy

Wie geht es weiter? Was sind die konkreten nächsten Schritte?

Mit der Masterplan-Studie als Grundlage stimmt sich Uniper mit der Stadt Petershagen über das weitere Vorgehen ab. Das nächste konkrete Ziel ist der Aufstellungsbeschluss zur Erarbeitung des Bebauungsplans (B-Plan), welcher den formalen Startschuss für das anschließende B-Plan-Verfahren darstellt.

Was bedeutet Bebauungsplan (B-Plan) Verfahren? Und in welchem Zusammenhang steht es mit derUmgestaltung des Standorts Heyden?

Bei großen und komplexen Entwicklungen wie am Standort Heyden ist die Erstellung oder Änderung eines B-Plans als planungsrechtliche Grundlage in den meisten Fällen notwendig. Das B-Plan Verfahren ist ein mehrstufiges formales Verfahren, welches von der Kommune federführend in Zusammenarbeit mit Fachplanern und den relevanten Akteuren geleitet wird. Der B-Plan durchläuft dabei mehrere (Entwurfs-) Phasen, die öffentlich verfügbar gemacht werden. Die Öffentlichkeit kann sich dabei durch Stellungnahmen beteiligen, die im weiteren Verfahren abgestimmt und abgewogen werden.

Was bedeutet Regionalplan (R-Plan) Verfahren? Und in welchem Zusammenhang steht es mit der Umgestaltungdes Standorts Heyden?

Neben dem Bebauungsplan-Verfahren durch die Kommune wird durch die Bezirksregierung in Detmold ein sog. Raumordnungsverfahren für die Region OWL entwickelt. In diesem Regionalplan ist vorgesehen, dass ehemalige Kraftwerksstandorte wie das Kraftwerk Heyden zukünftig ausschließlich für die Entwicklung industrieller Projekte vorgehalten werden, die der Umsetzung der Energiewende dienen. Somit wird die Bandbreite für mögliche Nachnutzungen deutlich eingeschränkt.

In welchem zeitlichen Rahmen soll die Umsetzung des Masterplans für das Kraftwerk Heyden geschehen?

Der Aufstellungsbeschluss soll bestenfalls noch im Jahr 2022 erfolgen. Von Uniper wird die Errichtung und Inbetriebnahme erster Vorhaben bis 2025 angestrebt.

Inhaltliche Fragen zur Masterplan-Studie 

Wurde der Natur- und Artenschutz in der Analyse berücksichtigt?

Ja. In die Studie flossen die Ergebnisse einer von Uniper beauftragten biologischen Ersteinschätzung des Standorts und öffentlich verfügbare Informationen ein.

Werden Nachbarn berücksichtigt?

Ja. Uniper und die Stadt Petershagen streben einen fundierten und gemeinsamen Entwicklungsprozess des Standorts Heyden an. Auch das benachbarte Industriegebiet, sowie das angrenzende Wohngebiet werden dabei mitgedacht und selbstverständlich berücksichtigt.

Was sind die Vorteile des Kraftwerkstandorts für eine Weiterentwicklung?

Vorteile sind insbesondere die durch die Vornutzung als Kraftwerk bereits bestehende Infrastruktur, sowie die vorhandenen Anbindungen an Hafen, Schiene und Straße sowie der Anschluss an das Hoch- und Höchstspannungnetz, sowie Ferngas.

Was sind die Herausforderungen für die Entwicklung des Kraftwerkstandorts?

Die Herausforderungen des Standorts ergeben sich insbesondere aus der Nähe zur Wohnbebauung (Kraftwerksiedlung, Höpen), dem festgesetzten Überschwemmungsgebiet im nördlichen Flächenbereich und der derzeit einzigen Zufahrt zum Gelände im Südosten der Fläche entlang der Werkssiedlung.

Welchem Grundgedanken folgt das Szenario I des Masterplans?

Der Grundgedanke des Szenario I folgte der Fragestellung: Wie kann der Standort optimal ausgenutzt werden und welche zusätzlichen Anforderungen ergeben sich daraus? Die Eckpunkte des Ergebnisses bilden dabei eine zweite Zufahrt, der zeitlich gestaffelte Rückbau aller nicht benötigten Anlagenteile sowie ein angepasster Zuschnitt von Überschwemmungsflächen.

Welchem Grundgedanken folgt das Szenario II des Masterplans?

Der Grundgedanke des Szenario II folgte der Fragestellung: Wie kann der Standort auf Grundlage der derzeitigen Gegebenheiten möglichst effektiv entwickelt werden? Die Eckpunkte des Ergebnisses bilden dabei die effiziente Nachnutzung der bestehenden Erschließung und der Rückbau entsprechend der Flächennachfrage mit Erhalt von Block 4 als Reserve.

Gibt es ein Szenario, das bereits favorisiert wird?

Ja. Politik, Stadt, Uniper und Arcadis sind sich darüber einig, dass eine Entwicklung gemäß Szenario I verfolgt werden sollte. Die zusätzlichen Anforderungen dieses Szenarios werden durch die entstehende Flexibilität, die maximale Ausnutzung der Standortvorteile und durch die Abmilderung bestehender Konflikte aufgewogen.

Was sind die Ergebnisse / Fazit der Studie?

Der Standort bietet gute Voraussetzungen für eine industrielle Entwicklung. Auf Grund der Analyse und daraus resultierender Ergebnisse der Marktsituation benötigt es aber ein initiales Engagement seitens eines Investors. Uniper und weitere potenzielle Partner stellen sich dieser Herausforderung und streben das bestmögliche Ergebnis einer industriellen Weiterentwicklung des Standorts Heyden an.

Standortbezogene Fragen

Wird das benachbarte Industriegebiet mitgedacht?

Ja. Das Gewerbe- und Industriegebiet Lahde wird nicht nur als Wettbewerbsfläche angesehen. Synergien und Kooperationen sollen etwa durch potenziellen Zugang zur Hafen- und Schieneninfrastruktur oder Erweiterungsflächen für benachbarte Betriebe ermöglicht werden.

Gibt es bereits potenzielle Interessenten und konkrete Projektideen für das Gelände des Kraftwerks Heyden?

Ja. Konkrete Projektideen sind etwa die Realisierung einer Anlage zur Herstellung synthetischer Kraftstoffe, sowie einer Biogas-Anlage, zur Herstellung von regenerativen Ersatzstoffen und Produkten. Diese Projekte werden zum Teil in Zusammenarbeit mit Partnern entwickelt.

Können bestimmte Nutzungen und spezielle Gewerbegruppen für die weitere Planung der zukünftigenStandortentwicklung ausgeschlossen werden?

Ja. Grundsätzlich entsprechen die Standort-Parameter (etwa fehlende Nachfrage, Demographie, periphere Lage) nicht den Voraussetzungen für eine Wohn-, Büro-, Einzelhandels- oder großflächige Freizeitnutzung. Zudem wird der zukünftige Regionalplan die Nutzung des Standorts voraussichtlich auf Projekte zur Energiewende einschränken.

Kommt auf die Nachbarn durch eine industrielle Entwicklung des Standorts eine höhere Verkehrsbelastung zuals zuvor?

Nein. Durch die Bestrebungen, den Verkehr so weit wie möglich auf Schiene und Schiff zu verlagern und eine zweite Zufahrt herzustellen, ist mit weniger Verkersaufkommen zu rechnen als zu Zeiten des Betriebs von Block 4.

Gibt es bereits Pläne oder Konzepte für eine mögliche Freizeitnutzung für Teile des Geländes?

Die südlichen und nördlichen Randbereiche bieten sich bei geeigneten Konzepten und entsprechender Nachfrage für eine Freizeitnutzung an.

Wird das Landschaftsbild auch zukünftig durch hohe Anlagen beeinträchtigt sein?

Die geplanten Anlagen wie etwa eine Anlage zur Herstellung synthetischer Kraftstoffe, werden auch hohe Bauteile benötigen, die die Höhen der heutigen Anlagen jedoch weit unterschreiten. Die Höhe der Anlage zur Herstellung synthetischer Kraftstoffe, wird z.B. bei etwa 55 m liegen, der heutige Kraftwerksschornstein ist etwa 225 m hoch.

Dokumente

(German only)

Arbeitsschutz- und Gesundheitsschutzpolitik
PDF - 352.98 KB
ISO 45001-Zertifikat
PDF - 299.63 KB
Veröffentlichung gemäß § 8a der Störfallverordnung (12. BImSchV)
_BIMSCHV - 112.71 KB

Kontakt

Deutschland

Heyden

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Kraftwerkssiedlung 2
32469 Petershagen

+49 5702 29-0
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